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Eine Million neuer Fahrradstellplätze an Bahnhöfen als Ziel

Die Brancheninitiative „Fahrrad und Bahnen“ empfiehlt den Bau von einer Million zusätzlicher Bike&Ride-Plätze bis 2030 sowie weitere Maßnahmen, um die Kombination von Bahn und Rad attraktiver zu machen. Dafür wurde ein Finanzbedarf von fast 7,5 Milliarden Euro errechnet.

Der Brancheninitiative gehören verschiedene Unternehmen und Verbände aus den Bereichen Verkehr, Bahn und Fahrrad an, darunter DB Regio, die Allianz pro Schiene, der Fahrgastverband Pro Bahn und der VCD. Nach einem ersten Diskussionspapier im Juni wurden jetzt die Ergebnisse aus fünf Arbeitsgruppen vorgelegt. Sie zielen darauf ab, die Kombination von Bahn und Rad attraktiver zu machen, um so einen Beitrag zur Verkehrswende zu leisten. Verwiesen wird dabei auf das Nachbarland Niederlande, wo durch diese Kombination das Bahnfahren attraktiver wurde.

Hauptforderung ist der Bau von einer Million neuer Bike&Ride-Plätze bis 2030. Hier schlägt die zuständige Arbeitsgruppe einen Maßnahmen-Mix aus dem Bau von schnell montierbaren Abstellanlagen, der Umwandlung von Pkw-Stellplätzen, der Umnutzung alter Bahn-Gebäude und dem Bau neuer Fahrrad-Parkhäuser vor. Die Kosten für den erforderlichen Grunderwerb, die Planungs- und Baumaßnahmen schätzt die Gruppe auf rund 6,7 Milliarden Euro bis 2030. Wie das finanziert werden könnte, damit will sich die Initiative in den kommenden Monaten auseinandersetzen. Betont wird, dass unter den bisherigen Rahmenbedingungen das Ziel nicht erreicht werden kann, da die Kommunen, die bisher für den Ausbau von Fahrradstellplätzen an Bahnhöfen verantwortlich sind, nicht über die dafür nötigen personellen und finanziellen Ressourcen verfügten.

Der Ausbau von Bikesharing- und Mietrad-Angeboten an den Bahnhöfen ist ein weiteres Ziel der Initiative. Stünden mehr und zuverlässig buchbare Angebote für die „letzte Meile“ zur Verfügung, sinke der Bedarf, das eigene Fahrrad in der Bahn mitnehmen zu müssen. Zur Unterstützung insbesondere kleiner Kommunen beim Auf- und Ausbau von Sharing- und Mietangeboten wird die Einrichtung von Kompetenz-Centern und Planungs-Pools auf Länderebene empfohlen. Zusammen mit der Förderung solch neuer Angebote – insbesondere an kleineren Stationen – wird ein Finanzbedarf von mehr als 600 Millionen Euro bis 2030 ermittelt.

Weitere Arbeitsgruppen der Initiative befassten sich mit neuen digitalen Lösungen beim Ticketing und Routing, mit der Weiterentwicklung der Beförderungsbedingungen und des Ticketangebots sowie mit der Ausstattung der Fahrzeuge für die Fahrradmitnahme. Empfohlen wird zum Beispiel eine kostenlose Fahrradmitnahme nachts in den Regionalzügen, da diese dann in der Regel genügend Platz böten. Angestrebt werden auch bundesweit einheitliche Mindestanforderungen für die Fahrradmitnahme in Zügen.

Download des Positionspapiers unter www.dbregio.de/innovationen/fahrrad-und-bahnen